Der Druck auf US-Präsident Joe Biden, auf eine erneute Kandidatur für das höchste Staatsamt zu verzichten, nimmt weiter zu. Am Mittwochabend (Ortszeit) forderte mit Peter Welch aus dem US-Bundesstaat Vermont der erste demokratische Senator den 81-Jährigen auf, sich aus dem Rennen zurückzuziehen. "Zum Wohle des Landes fordere ich Präsident Biden auf, seine Kandidatur zurückzuziehen", schrieb Welch in der Washington Post.

Zuvor hatte auch die frühere Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, Biden nicht den Rücken stärken wollen und lediglich erklärt, "es liegt an ihm, zu entscheiden", ob er im Rennen bleibe. "Ich möchte, dass er tut, was immer er zu tun entscheidet", sagte sie in der Sendung Morning Joe des Senders MSNBC. "Wir alle ermutigen ihn, diese Entscheidung zu treffen, weil die Zeit knapp wird."

George Clooney fordert Biden in der NYT zum Rücktritt auf

Der Mehrheitsführer im Senat, Chuck Schumer, habe sich am Mittwoch gegenüber Spendern erstmals offen für einen anderen demokratischen Kandidaten gezeigt, berichtete das Nachrichtenportal Axios. Wer besser geeignet sein könnte als Biden, ließ Schumer dem Bericht zufolge offen. 

Hollywoodstar George Clooney schrieb in einem Meinungsbeitrag in der New York Times, er liebe Biden, aber die Partei werde mit ihm als Kandidat das Rennen um das Weiße Haus und die Kontrolle im US-Kongress verlieren. Dies sei nicht nur seine Meinung, sondern auch die aller Senatoren, Kongressmitglieder und Gouverneure, mit denen er gesprochen habe. Bis Mittwochabend hatten Biden bereits neun demokratische Abgeordnete des Repräsentantenhauses öffentlich einen Rückzug nahegelegt, zuletzt Pat Ryan aus New York und Earl Blumenauer aus Oregon.

Biden, der derzeit die Staats- und Regierungschefs des Nato-Bündnisses in Washington empfängt, hat mehrfach deutlich gemacht, dass er an seiner Kandidatur festhalten will.