Die Neuwahlen des Parlaments in Frankreich haben das Potenzial für ein politisches Erdbeben: Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg besteht die reelle Chance, dass eine extrem rechte Partei eine Regierungsmehrheit gewinnen könnte. Über die Stimmung in Frankreich und die Frage, ob diese Wahl ein Wendepunkt für die gesamte EU werden könnte, spricht Moderatorin Dilan Gropengiesser in der 46. Folge von ​​Was jetzt? – Die Woche mit Matthias Krupa, ZEIT-Korrespondent in Frankreich.

Präsident Macron hatte das Parlament aufgelöst, nachdem seine Partei bei den Europawahlen nur 14 Prozent der Stimmen erhalten hatte, Marine Le Pens Rassemblement National (RN) knackte hingegen die 30-Prozent-Marke. Am 30. Juni und 7. Juli finden die Neuwahlen in zwei Runden statt. 

In Umfragen liegt der RN mit Shootingstar Jordan Bardella mit 33 Prozent vorn, gefolgt von der linken Allianz mit 30 Prozent. Macrons Mitte-Partei kommt hingegen nur noch auf rund 20 Prozent der Stimmen. Das könnte zu einer sogenannten Cohabitation führen, bei der Macron Präsident bleibt, aber RN den Premierminister stellt. In der Nationalversammlung drohen so Blockaden vieler politischer Vorhaben bis zum Ende von Macrons Amtszeit 2027. Die Wahl wird von massiven Protesten und wirtschaftlichen Sorgen begleitet, da Investoren und Unternehmen eine mögliche Finanzkrise fürchten.

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Redaktionsleitung, Moderation und Schnitt: Dilan Gropengiesser
Redaktion, Producing und Regie: Ina Rotter, Matthias Giordano
Teleprompter: Alba Schmidt
Stimme: Matthias Giordano, Poliana Baumgarten
Audio-Mastering: Johannes Schultze, Yellow Moses
Ressortleitung Video: Max Boenke
Technisches Konzept: Sven Wolters
Videodesign: Axel Rudolph
Musik: Konrad Peschmann, soundskin