Jonas Vingegaard hat die elfte Etappe der Tour de France gewonnen. Am Ziel im Skigebiet Le Lioran ging der Plan des in der Gesamtwertung führenden Slowenen Tadej Pogačar nicht auf, beim letzten Härtetest vor den Pyrenäen die Etappe zu gewinnen. Stattdessen läuft im Kampf um das Gelbe Trikot erneut alles auf einen Zweikampf mit Vingegaard hinaus.

In der Gesamtwertung liegt Pogačar nun 1:06 Minuten vor Zeitfahrweltmeister Remco Evenepoel, der Schwächen an den vier Anstiegen auf den letzten 50 Kilometern zeigte. Vingegaard hat als Dritter nun 1:14 Minuten Rückstand, bereits 2:45 Minuten hinter Pogačar folgt der Kapitän des deutschen Teams Red Bull – Bora – hansgrohe, Primož Roglič, der kurz vor dem Ziel stürzte.

Vingegaard kontert Pogačars Attacke

Pogačars Team hielt das Tempo auf der gesamten Etappe hoch, was nach den 211 Kilometern und 4.350 Höhenmetern zu einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 42,5 km/h führte. Alle Ausreißer wurden eingeholt, bevor der Slowene bereits gut 30 Kilometer vor dem Ziel seine Attacke setzte, der zunächst niemand folgen konnte. Er fuhr auf Vingegaard und den Rest der Spitzengruppe einen Vorsprung von über 30 Sekunden heraus. "Tadej, keiner reagiert, fahr dein Tempo. Fahre mit deinem Kopf", bekam Pogačar via Teamfunk übermittelt.

Doch Vingegaard erholte sich und holte den sichtlich nervösen Pogačar 17 Kilometer vor dem Ziel an der vorletzten Bergwertung wieder ein. Der Gesamtführende sicherte sich allerdings noch die Zeitbonifikation auf dem Pass, musste die größere Gutschrift im Ziel aber letztlich Vingegaard überlassen. Der Däne fuhr den Zielsprint auf ansteigender Straße von vorne und ließ Pogačar nicht mehr passieren.

Nach der Kletteretappe im Zentralmassiv sind am Donnerstag wieder die Sprinter gefragt: In Villeneuve-sur-Lot wäre alles andere als ein Sprintfinale eine Überraschung. Aus deutscher Sicht bietet sich für Pascal Ackermann und Phil Bauhaus die nächste von insgesamt noch drei Chancen auf einen Etappensieg bei der Tour de France.