Die russische Justiz hat die Onlinezeitung The Moscow Times als "unerwünschte Organisation" eingestuft und damit verboten. In einer Mitteilung der Generalstaatsanwaltschaft hieß es, die Arbeit des Verlags ziele "auf die Diskreditierung von Entscheidungen der russischen Führung sowohl in der Innen- als auch in der Außenpolitik". Jede Zusammenarbeit mit dem Medium oder Zahlungen an dieses gelten in Russland nun als strafbar.

Bereits kurz nach Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine hatte die russische Führung die Internetseite der Zeitung in Russland wegen angeblicher Diskreditierung der Armee blockiert. Im November 2023 nahmen die russischen Behörden die Zeitung bereits in die Liste der "Auslandsagenten" auf. Diese Einstufung dient dazu, kritische Personen, aber auch Organisationen zu stigmatisieren und mundtot zu machen.

Zahlreiche Medien verboten

Zuvor hatten die russischen Behörden schon zahlreiche andere bekannte unabhängige russische Internetmedien wie Meduza, The Insider oder Istories als unerwünscht eingestuft und verboten. Das Verbot der Moscow Times begründete die Generalstaatsanwaltschaft explizit mit der Kooperation der Zeitung mit diesen Medien. 

Die Moscow Times wurde 1992 als englischsprachige Tageszeitung in Moskau von einem niederländischen Verleger gegründet. Seit 2020 erscheint sie auch auf Russisch.