Zu den traurigeren Dingen des Lebens gehört, dass man mit hoher Wahrscheinlichkeit niemals Tasmanien sehen wird. Tasmanien ist sehr weit weg, so weit, dass man es für einen Fantasieort halten kann. Wann immer ich mir Tasmanien vorstelle, und das passiert bisweilen, denke ich an grüne Berge, über deren Gipfel romantisch, aber nicht schwülstig ein Streifen Nebel hängt, an pompöse Wellen, die in Vorfreude rauschend auf Strände donnern, an denen keine Abenteurerbusse herumdösen, keine Naturburschen oder andere Flegel in der Sonne liegen, niemand spielt Wonderwall auf der Akustikgitarre um 2.53 Uhr in der Nacht, niemand muss noch mal "eben schnell zum Obi", und niemand hat in "luxuriöser Hanglage" diese Promifavelas errichtet, die inzwischen überall stehen, wo es schön ist. Tasmanien im Wesentlichen also: ein unerreichbares Paradies.