Terry Riley

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Terry Riley (2017)

Terrence „Terry“ Mitchell Riley (* 24. Juni 1935 in Colfax, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer Komponist und Pianist. Er trug mit seinen aus der asiatischen und afrikanischen Trancemusik adaptierten „mikropolyphonen“ Strukturen zur „Erfindung“ der Minimal Music bei und gehört zu deren populärsten Vertretern.[1] Gegen Mitte der 1960er Jahre führte er die auf rhythmischen Modellen beruhende Kompositionstechnik der Pattern-Music in die Minimal Music ein.

Leben und Wirken

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Riley trat als Pianist und Improvisator seit Mitte der 1950er Jahre auf. Er studierte Musik am Shasta College, der San Francisco State University und am San Francisco Conservatory, bevor er 1961 sein Masterstudium in Komposition an der University of California, Berkeley bei Seymour Shifrin und Robert Erickson absolvierte. Er war in die Tätigkeiten des San Francisco Tape Music Center involviert, wo er mit Morton Subotnick, Steve Reich, Pauline Oliveros und Ramon Sender in Berührung kam.[2] Weiterhin studierte er indischen Gesang bei Pran Nath; er machte mehrere Reisen nach Indien, wo er die Begleitung auf den Tablas und der Tanpura lernte. Seit 1971 lehrte er viele Jahre am Mills College klassische indische Musik.

Terry Riley in der Great American Music Hall, San Francisco (1985)

In den frühen 1960er Jahren spielte er zunächst Soloauftritte auf der Orgel, die die ganze Nacht bis zum Sonnenaufgang andauerten. Als einer der ersten Komponisten arbeitete er bereits 1963, während der Aufnahmen für Music for the Gift in Paris, mit Loops und Zeitverzögerungen auf der Basis einer Anordnung, die von einem unbekannten Toningenieur entwickelt wurde, der für Riley tätig war.[3] Terry Riley nannte diesen Vorläufer späterer Echogeräte Time Lag Accumulator. Später wurde eine gleichartige Anordnung von Robert Fripp unter dem Namen Frippertronics bekannt. Es handelt sich um zwei Revox-Bandmaschinen, bei denen der räumliche Abstand der Maschinen zueinander die Länge der Tonbandschleife und somit die zeitliche Verzögerung bestimmt.[4]

Sein Werk umfasst Kompositionen für Kammerensemble, für Großformationen und für Ensembles der Rockmusik und der improvisierten Musik. Von seinem Werk In C, das 1964 in San Francisco uraufgeführt wurde, wurden viele unterschiedliche Versionen auf Tonträger eingespielt. Auch verfasste Riley Filmmusiken, beispielsweise für Sandy Whitelaws Thriller Life Span oder Alain Tanners Spielfilm No Man’s Land (1985).

Als renommierter Pianist, Sänger und Improvisator trat Riley auch weltweit als Solokünstler auf. Im Laufe seiner Karriere arbeitete er zudem mit unterschiedlichsten Künstlern wie La Monte Young, Don Cherry/Karl Berger (Live in Köln February 23, 1975), John Cale (Church of Anthrax), Krishna Bhatt, Stefano Scodanibbio oder Bruce Conner zusammen. Riley wurde vielfach ausgezeichnet, z. B. für seine Werke für das Kronos Quartet, für welches er 15 Werke schrieb, darunter dreizehn Streichquartette und The Sands, ein Konzert für Streicherquartett und Orchester.

A Rainbow in Curved Air inspirierte Pete Townshend von der Band The Who zu seinen Synthesizer-Einführungen bei den Liedern Won’t Get Fooled Again und Baba O’Riley wobei der Titel als Würdigung an Riley und an Meher Baba zu verstehen ist. Zudem benannte sich die Band Curved Air nach der Komposition.

Riley erhielt 2007 die Ehrendoktorwürde der Chapman University. 2020 wurde er in die American Academy of Arts and Letters gewählt.[5]

Terry Riley lebte seit 1975 in der Nähe von Nevada City, Kalifornien, in der Kleinstadt North San Juan auf der „Sri Moonshine Ranch“.[6]

Seit 2020 lebt Terry Riley in Japan.[7]

Diskografie (Auswahl)

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  • Robert Carl Terry Riley's in C. Oxford University Press, 2009, ISBN 978-0-19-532528-7
  • Ulli Götte: Minimal Music – Geschichte, Ästhetik, Umfeld Wilhelmshaven: Florian Noetzel-Verlag 2002. ISBN 978-3-7959-0777-8
  • Keith Potter Four Musical Minimalists: La Monte Young, Terry Riley, Steve Reich, Philip Glass. Music in the Twentieth Century series. Cambridge, UK; New York, New York: Cambridge University Press 2000
  • Christoph Wagner Disziplin und Ekstase: Terry Riley oder minimal music als Gegenkultur. Neue Zeitschrift für Musik 161(5) (2000): 16–19.
Commons: Terry Riley – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Dorling Kindersley Verlag: Kompakt & Visuell Klassische Musik. München, ISBN 978-3-8310-3136-8, S. 444.
  2. David W. Bernstein The San Francisco Tape Music Center: 1960s Counterculture and the Avant-garde University of California Press 2008
  3. loopers-delight
  4. Baumgärtel, Tilman: Schleifen. Zur Geschichte und Ästhetik des Loops. Kulturverlag Kadmos, Berlin 2015, ISBN 978-3-86599-271-0, S. 225 - 250.
  5. 2020 newly elected members. American Academy of Arts and Letters, abgerufen am 6. März 2020.
  6. Howard Hersh, A Composer on the Edge: Minimalist Terry Riley, on a journey of spiritual and artistic discovery, is deeply moved by the concept of artist-as-madman, in: Los Angeles Times, 10. Januar 1993
  7. James Hadfield: Pioneering composer Terry Riley finds himself comfortably marooned in Japan. 15. Mai 2021, abgerufen am 21. Juni 2024 (englisch).