Start-up: So kommen Junggründer in 100 Tagen zum Erfolg

Aktualisiert

3-Phasen-ModellSo schaffen es Start-ups in 100 Tagen zum Erfolg

Im Start-up-Land Schweiz begleiten spezialisierte Firmen wie Axelra junge Teams und Ideen auf dem Weg zu ersten Umsätzen. CEO Peach Zwyssig zeigt, welche drei Phasen sie durchlaufen, und stellt drei Start-ups und ihre CEOs auf ihrer Reise vor.

Darum gehts

  • Die meisten Start-ups in der Schweiz scheitern in den ersten fünf Jahren.

  • Wichtig ist, dass sie ihr Produkt schnell auf den Markt bringen.

  • Dafür müssen sie drei Phasen durchlaufen.

Die Schweiz zählt zu den attraktivsten Ländern für Start-ups. Über 50’000 Neugründungen gibt es pro Jahr. Auch die Investitionen in hiesige Start-ups nehmen zu – knapp vier Milliarden Franken waren es 2022. Doch etwa 80 Prozent der Start-ups scheitern in den ersten fünf Jahren.

Viele brauchten zu lange bis zur Produktlancierung und erzielten deshalb keine Einnahmen, während die Ausgaben stiegen, sagt Peach Zwyssig, CEO von Axelra, zu 20 Minuten. «Entscheidend sind deshalb Geschwindigkeit und Umsetzungsfähigkeit. Idealerweise können Start-ups bereits in den ersten 100 Tagen die ersten paar Franken generieren», so Zwyssig.

Seine Firma hilft Start-ups, von der ersten Idee ein gewinnbringendes Produkt auf den Markt zu bringen, und bei der dafür nötigen Kapital- und Talentgewinnung.

Zwyssig zeigt anhand von drei Joint Ventures, welche drei Phasen Start-ups in 100 Tagen durchlaufen:

1. Phase: Ideenfindung

Das Start-up entwickelt Idee, Produkt und gemeinsam mit Kundinnen und Kunden ein Geschäftsmodell. Dafür lässt sich laut Zwyssig auf verschiedene Arten Geld beschaffen. Zu Beginn macht man das meist selbst oder durch Familie und Freunde oder mit vermögenden Einzelinvestoren.

Beispiel: toaa
Das Art-Tech-Start-up toaa will eine Plattform lancieren, welche Nutzerinnen und Nutzern ein Kunstportfolio mit Kunstwerken von aufstrebenden Künstlerinnen und Künstlern bietet. Dort können sie die Kunstwerke kaufen und bei Wertsteigerung wieder verkaufen.

toaa will ein persönliches Kunstportfolio zum Handeln bieten.

toaa will ein persönliches Kunstportfolio zum Handeln bieten.

Axelra

«Mit toaa wollen wir möglichst viele Menschen dazu inspirieren, ihr persönliches Kunstportfolio zu starten», sagt die Zürcher Co-Gründerin Deborrah Schaer, die über ein umfangreiches Netzwerk in der Kunstbranche und bei Kunstsammlern der nächsten Generation verfügt. Nun will sie mit einer Pilotphase das Marktbedürfnis für eine solche Plattform prüfen.

2. Phase: Umsatz

Jetzt wird das Unternehmen gegründet und es werden Talente rekrutiert. Das Team baut ein erstes, minimal existenzfähiges Produkt, welches am Markt lanciert wird. So lassen sich laut Zwyssig erste Umsätze generieren und weiteres Kapital beschaffen, um das weitere Wachstum zu finanzieren.

Beispiel: Beyond Beauty Club
Das Start-up Beyond Beauty Club bietet eine personalisierte Beauty-Beratung mittels Avatar und künstlicher Intelligenz mit personalisierten Produkten von Simon Ourian. Der Ästhetik-Spezialist aus Beverly Hills zählt z. B. Kylie Jenner zu seinen Kundinnen. Beyond-Beauty-Club-Ambassadoren können sich einen attraktiven Nebenerwerb aufbauen.

Beyond Beauty Club kommt mit personalisierter Beauty-Beratung mit Avatar und künstlicher Intelligenz auf den Markt.

Beyond Beauty Club kommt mit personalisierter Beauty-Beratung mit Avatar und künstlicher Intelligenz auf den Markt.

Axelra

Beyond-Beauty-Club-Co-Gründerin Shari Jafari aus Zürich hat über 20 Jahre Erfahrung in der Kosmetikindustrie bei internationalen Marken. «Zusammen mit 35 talentierten Menschen arbeiten wir am Markteintritt für Grossbritannien, der im zweiten Quartal geplant ist. Und das ist erst der Anfang», so Jafari.

3. Phase: Optimierung (Gewinn)

Nun beginnt die Optimierung des Geschäftsmodells. Ziel ist, profitabel zu werden, damit die Vermögenswerte des Unternehmens und damit auch die Bewertungen für Investoren steigen.

Beispiel: THORWallet
Das Start-up DeFi Suisse bietet mit seiner App THORWallet ein dezentrales Portemonnaie (Wallet) für Besitzerinnen und Besitzer von Kryptowährungen. Nutzerinnen und Nutzer können damit ohne Zwischenhändler jede Kryptowährung kaufen und in jede andere Kryptowährung tauschen oder anlegen. Dabei behalten sie immer die Kontrolle über die Coins und Wallet.

DeFi Suisse bietet mit THORWallet ein dezentrales Portemonnaie für Kryptowährungen und erreichte damit eine 100-Millionen-Franken-Bewertung.

DeFi Suisse bietet mit THORWallet ein dezentrales Portemonnaie für Kryptowährungen und erreichte damit eine 100-Millionen-Franken-Bewertung.

Axelra

THORWallet hatte in weniger als einem Jahr nach Start eine Bewertung von knapp 100 Millionen Franken sowie 40’000 App-Downloads. «THORWallet wird dazu beitragen, in Zukunft ein paralleles, faires und transparentes Finanzsystem zu schaffen, von dem wir alle profitieren», sagt Co-Gründer Marcel Harmann.

«Die Schweiz ist der perfekte Ort für ein Tech-Start-up»

Peach Zwyssig gründete 2019 den Zürcher Venture Builder Axelra mit, der über 30 Unternehmen und Start-ups bei der Beschleunigung ihrer digitalen Geschäftsmodelle unterstützt. Er hat zehn Unternehmen aufgebaut und ist seit über 25 Jahren in der Digitalisierungs-Szene unterwegs.

Peach Zwyssig gründete 2019 den Zürcher Venture Builder Axelra mit, der über 30 Unternehmen und Start-ups bei der Beschleunigung ihrer digitalen Geschäftsmodelle unterstützt. Er hat zehn Unternehmen aufgebaut und ist seit über 25 Jahren in der Digitalisierungs-Szene unterwegs.

Axelra

Was muss ich beachten, wenn ich ein Tech-Start-up gründen will?

Peach Zwyssig: Es ist eine interessante Reise, um sich selbst zu finden, das Marktbedürfnis zu überprüfen und dieses mit spannenden Menschen umzusetzen. Wichtig ist, Mut zu fassen und loszulegen, denn 95 Prozent der Start-ups ändern die Idee zu Beginn noch stark.

Wie sieht die Unterstützung in der Schweiz aus für Tech-Start-ups?

Wenn du von deinem eigenen Tech-Start-up träumst, dann ist die Schweiz der perfekte Ort dafür. Es gibt jede Menge Unterstützung und Ressourcen, ob in Gründerzentren oder Programmen, auch staatliche. Ergänzend gibt es auch eine Vielzahl von Venture-Capital-Firmen oder Investoren-Clubs.

Was sind Venture Builder und was sind die Vorteile, wenn man mit einem solchen zusammenarbeitet?

Venture Builder wie Axelra bieten Start-ups nicht nur Räumlichkeiten, Coaching oder Finanzierung. Sie sind aktiv an der Schaffung der Unternehmen beteiligt und langfristig auch über Anteile incentiviert. Das zeigt sich in den Resultaten. Die Start-ups sind doppelt so schnell am Markt, profitieren von der Erfahrung und machen so weniger kostspielige Fehler und haben dreimal so hohe Bewertungen wie üblich.

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