Ginge es nach ChatGPT, könnte jetzt folgendes auf mich und mein Blog zutreffen/zukommen:
Selbstfindung und Identitätsstiftung: Mit 18 Jahren könnte das Blog in einer Phase der Selbstfindung und Identitätsstiftung sein. Der Blogger könnte überlegen, wer er als Autor ist, welche Werte er vertritt und wie er sich weiterentwickeln möchte.
Erwachsenwerden in der digitalen Welt: Ein 18-jähriges Blog könnte die Herausforderungen des Erwachsenwerdens in der digitalen Welt reflektieren. Das bedeutet möglicherweise eine verstärkte Auseinandersetzung mit Themen wie Datenschutz, Ethik im Online-Journalismus und der Verantwortung gegenüber der Online-Community.
Bewältigung von Veränderungen: In diesem Alter könnten sich auch Änderungen in der Technologie und den Online-Trends bemerkbar machen. Das Blog könnte seine Anpassungsfähigkeit zeigen, indem es sich den aktuellen Entwicklungen anpasst und möglicherweise neue Medienformen integriert.
Einfluss auf die jüngere Generation: Ein 18-jähriges Blog könnte eine inspirierende Rolle für neuere Blogs oder aufstrebende Blogger spielen. Es könnte seine Erfahrungen teilen, Ratschläge geben und dazu beitragen, die nächste Generation von Bloggern zu beeinflussen.
Reflektierte Inhalte: Das Blog könnte sich darauf konzentrieren, tiefer gehende, reflektierte Inhalte zu produzieren. Es könnte sich in Richtung anspruchsvollerer Themen bewegen und einen Beitrag zu qualitativ hochwertigerem Online-Content leisten.
notiz.blog wird 16 und zur Feier des Tages habe ich meiner Blog-Beschreibung das kleine Wort „mainly“ spendiert!
a weblog mainly about the open, portable, interoperable, social, synaptic, semantic, structured, distributed, (re-)decentralized, independent, microformatted and federated social web
Kontext?
Christian Fischer hat einen sehr schönen Text, über „Tanker“ geschrieben:
An dem Tag als ich beschloss alles zuzumachen, war das jawl knappe 17 Jahre alt. In diesen 17 Jahren hatte ich befunden, diese Blogs wären vielleicht interessant, war von den ersten 50 Bloggern freundlich und allerschärftens willkommen geheißen worden, hatte so vor mich hingeschrieben, hatte plötzlich viele Leserinnen, sah die Blogosphäre wachsen, war nicht auf der Blogmich, hatte weniger Leserinnen. Schrieb allerlei wofür wir später Twitter oder Facebook bekamen, schrieb dadaistisches Zeug, über Popstars, über die Blogosphäre, Kurzgeschichten und meinen ersten Rant, und bloggte lange so vor mich hin. Davon abgesehen, dass ich natürlich keine Ahnung mehr habe, was ich da wirklich so alles getrieben habe, hatte ich vor allem das Gefühl, dass ich dabei immer ernsthafter wurde, immer wichtiger schreiben wollte – und deswegen immer seltener und seltener schrieb.
Und seit ichs hier Tagebuchbloggen nenne, darf ich so gehaltlos sein, wie ich will. Ist ja nur Alltag.
Und das ist sehr befreiend.
Judith Holofernes hat zum Ende von Wir sind Helden mal sinngemäß gesagt: Das Ding war wie ein Tanker, zu groß, zu schwer, zu unbeweglich.
Etwas Ähnliches ist leider auch hier/mir passiert!
Eigentlich war das notiz.Blog nie monothematisch geplant. Es begann mit Posts über Web2.0, X-Box, das Web, Bud Spencer, Mr. T, das Web und das A-Team und es endete mit dem „open, portable, interoperable, social, synaptic, semantic, structured, distributed, (re-)decentralized, independent, microformatted and federated social web„.
Ähnlich wie bei Christian, stelle ich mir heute viel zu oft die Frage ob eine Text-Idee thematisch zum Blog passt. Aber eigentlich gibt es so viel Themen über die ich gerne schreiben würde… über WordPress, Open Source, Haus-Automatisierung, Selbstorganisation und Action-Figuren.
Depone hat die Tage fast sein privates Blog geschlossen.
Auch interessant, dass ich seit Juli keinen Blogpost mehr in meinem privaten Blog veröffentlich habe.
Vor fast genau 4 Jahren hat mir Christian Hockenberger ein erstes notizBlog Logo entworfen. Einfach so… ohne wirklich etwas dafür zu verlangen… und mir war es nicht einmal einen Blog-Post wert… Das will ich hiermit nachholen!
Ich weiß noch, dass sich Chris damals sehr schwer getan hat, das Thema Notizblock und Weblog in einem Logo zu vereinen. Ich bin mir auch nicht sicher ob das RSS-Logo wirklich die Assoziation zu Weblog herstellt, aber mir hat das Resultat gefallen. Der abstrahierte Notizblock sieht großartig aus und das Format macht sich gut als Favicon und noch besser auf dem Apple-Home-Screen.
Über die Zeit hab‘ ich mich dennoch sattgesehen bzw. hab ich mittlerweile Gefallen an simpleren Logos gefunden. Also hab ich Chris nochmal angepingt ob er nicht Lust hätte mir ein neues Logo zu bauen.
Meine Vorgaben: „Das „Notiz-Blog“ Wortspiel solle einfließen und es muss mindestens so simpel wie das wirres.net Logo sein!“ 😉
Ein paar Stunden später hatte ich folgendes in meiner Inbox:
Mein erster Favorit war unten in der Mitte, aber nach ein paar Runden und den Meinungen von Familie, Freunden und Kollegen, entstanden die Logos rechts und links unten. Mir gefällt die Version links unten mit am besten, aber nach dem Feedback von Chris, bezüglich unterschiedlicher Größen, Auflösungen und Farbschemas, wurde es dann doch folgende Kombination:
Vielen Dank für das großartige Logo!
Chris ist in meinen Augen ein verkanntes „Brand Identity Designer“ Genie, das leider viel zu wenig Referenzen veröffentlicht hat!
Um aber dann doch eine Referenz zu nennen: Chris bastelt, wie ich, schon seit Ewigkeiten an verschiedenen WordPress Themes. Ich hoffe, das aktuelle schafft es bis zur finalen Veröffentlichung. Es unterstützt Post-Types, funktioniert mit den gängigen IndieWeb Plugins, ist microformattiert und sieht großartig aus! Das Theme kann man übrigens auf seinem Weblog bewundern: christian.hockenberger.us
Heute wird das notiz.Blog zwölf Jahre alt! Ich hab mir in den letzten Wochen mal die Zeit genommen, auf archive.org ein paar alte Screenshots zu machen. Das erste Design von 2005/2006 hab ich sogar noch als WordPress-Theme und es funktioniert auch noch! Vielleicht lade ich es in den nächsten Tagen mal auf GitHub 😉
Ist ne ganze Menge zusammen gekommen über die Jahre und aktuell habe ich auch wieder Lust etwas mehr zu schreiben 🙂
Eine neue Domain ist vollkommen unnötig und zeitaufwändig:
teuer (vor allem die neuen Premiumdomains)
nicht jeder Hoster unterstützt jede TLD
eventuell neuen Hoster suchen
neue Domain und Webspace konfigurieren
…und wenn man eh schon mal alles neu macht, kann man ja auch gleich noch WordPress, Plugins und Themes PHP 7 tauglich machen
alle Links und Bilder auf die neue Domain umstellen
die alte Domain so konfigurieren, dass sie richtig weiter leitet
die neue Domain bei allen Suchmaschinen richtig konfigurieren
die Domain bei allen sozialen Netzwerken ändern
OpenID… hmmm… irgendwie auch umstellen, was aber gar nicht so einfach ist, weil die alte Domain ja jetzt auf die neue weiter leitet
E-Mail Adressen anlegen und konfigurieren
SSL/TLS Zertifikate erstellen und einrichten
Lange Rede kurzer Sinn… Ich hab ’ne neue Domain: notiz.Blog!
Eigentlich echt idiotisch, nach über 10 Jahren seine Domain zu ändern, aber sie passt einfach so goßartig 😍
Sonst ändert sich eigentlich nichts… Zumindest wenn man davon ausgehen kann, dass ich alle oben genannten Punkte richtig gemacht und nichts vergessen habe 😉
Die Domain notizblog.org hab ich zwar schon seit dem 30.05.2005 aber meinen ersten (legendären) Blogpost schrieb ich exakt vor 10 Jahren!
Ich habe in den ersten Jahren zwar auch vielBlödsinnproduziert, aber letztendlich bin ich ganz zufrieden und habe meinem Blog sogar eine ganze Menge zu verdanken!
Die Idee zu bloggen kam während meines Studiums. Zum Einen weil es hipp/Web2.0 war und zum Anderen um mich etwas mehr in die Materie bzw. in neue Web-Technologien einzuarbeiten. Alleine die Tatsache dass es ein „Fremder“ lesen könnte, sollte Motivation genug sein, nicht über Dinge zu schreiben, die ich nicht bis ins kleinste Detail verstanden habe. Das hat auch eigentlich ganz gut geklappt, spätestens als ich die Microformats für mich entdeckt habe.
Microformats und das OpenWeb
Microformats waren damals noch der „heiße Scheiß“ und ich kam schnell in Kontakt mit Sebastian Küpers (Organisator des ersten Barcamps in Deutschland) und Dennis Blöte (einer der zwei Gründer von Wevent und Entwickler von iOctocat) und das notizBlog wurde in das Kollektivblog „microformate.org“ aufgenommen.
Microformats sind zwar bis heute eher Nischen-Formate und sprechen nur einen kleinen Entwicklerkreis an. Ich hab mich damals aber riesig gefreut, dass es zumindest einen kleinen Kreis an interessierten gab, die meine Blogposts jetzt regelmäßig lasen und ich darüber hinaus ein paar wirklich interessante Kontakte knüpfen konnte. Seit damals sind außerdem knapp 220 Artikel über Microformats entstanden, also knapp ein Drittel aller bisher veröffentlichten Artikel.
Mein wachsendes Interesse an DataPortability in Kombination mit dem Social Web, hat dann auch zu meiner ersten leitenden Position (CTO) bei YIID geführt, bei der ich mich damals vollkommen austoben durfte:
Nach drei Wochen harter Arbeit und nach einem sehr langen gestrigen Tag ist Communipedia nun vollständig in YIID integriert worden. Da nicht alle Änderungen auf den ersten Blick zu sehen sind, gibt es für die Geeks unter euch vorab mal eine komplette Liste der bisher unterstützten offenen Standards:
Da YIID aber für jedermann gedacht ist, folgen im laufe der nächsten Wochen einige Anwendungsbeispiele und Screencasts wie man sich mit YIID den Web-Alltag schon jetzt erleichtern kann.
Daneben erlangte YIID ein klein bisschen Weltruhm durch einen Artikel bei Mashable und auch Netzwertig und t3n berichteten regelmäßig über „Your Internet ID“. Aber auch offene Gruppen wie die OpenID Foundation wurden auf YIID aufmerksam.
Außerdem hatte ich durch das Projekt die Möglichkeit mich aktiv an der Diskussion zu neuen Formaten wie z.B. OExchange und ActivityStrea.ms zu beteiligen.
Da ich relativ früh meinen Beruf zum Hobby machen konnte, hatte ich noch mehr Stoff zum bloggen und auch noch genug Zeit dafür 🙂
OpenWebPodcast
Durch mein Blog und die Arbeit an YIID kam Sebastian Küpers dann ein zweites Mal auf mich zu und wir riefen zusammen mit Christian Scholz (Mr.Topf) den OpenWebPodcast ins Leben.
Mein Interesse an- und meine Artikel über Microformats haben 2009 dann zu meinem ersten Artikel in einem Print-Magazin geführt.
Dank Sylvia Egger (und wahrscheinlich dem OpenWebPodcast) darf ich seit 2009 die Kolumne Pfefferles OpenWeb schreiben, in der ich einmal im Quartal über die Neuigkeiten im OpenWeb berichte. Danke hier auch noch einmal an Ansgar Hein (der zufällig auch heute Geburtstag hat), Jörg Morsbach und Nicolai Schwarz, dass ich die Kolumne bis heute schreiben darf und das nahezu ohne jegliche Vorgaben oder Einschränkungen.
IndieWeb
Über die Jahre ist mir außerdem bewusst geworden, wie wichtig mir meine eigene Seite ist und wie gerne (wenn auch immer weniger) ich ins Internet schreibe. Ich habe in den 10 Jahren keinen einzigen Artikel auf Facebook und Co. veröffentlicht und die sozialen Netzwerke fast ausschließlich (ausgenommen Twitter) dazu genutzt, meine Artikel zu teilen und die Reaktionen wieder in das WordPress Kommentar-System zurück zu führen (das ist übrigens auch Thema meiner Kolumne in Ausgabe 28). Nach dem scheitern von DataPortability, DiSo oder OStatus bin ich umso überzeugter dass die IndieWeb Idee funktionieren und auch über die nächsten Jahre hinweg bestand hat.
Ich möchte hier gar nicht weiter auf die Inhalte des IndieWebs eingehen (das habe ich schon zur Genüge), nur so viel: Im Zentrum steht die eigene Webseite und Daten, Bilder und Texte werden ausschließlich dort veröffentlicht und dann über die sozialen Netzwerke geteilt.
Da mir die Community aus der Seele spricht, habe ich in den letzten drei Jahren viel Herzblut investiert und war sehr aktiv am schreiben und programmieren. Daraus entstanden einige Kolumnen, mein erstes Titel-Thema im SCREENGUIDE Magazin und sogar ein Interview im Deutschlandradio.
Außerdem habe ich, aus Mangel an Alternativen (das IndieWeb empfiehlt seinen Seite mit Microformats v2 auszuzeichnen, was von keinem anderen WordPress Theme unterstützt wurde), mein erstes WordPress Theme geschrieben, welches dann auch gleich in den Pool von WordPress.com aufgenommen wurde.
Fazit
Mein Blog hat mich motiviert, mich intensiver mit Themen zu beschäftigen. Es hat mir viele neue Ideen und Themen verschafft. Ich habe eine Menge interessanter Menschen kennen gelernt. Ich habe im Beruf davon profitiert. Ich habe zwei großartige Podcasts mit gestalten können. Ich habe Artikel für das Webstandards-Magazin/SCREENGUIDE, die t3n und das PC-Magazin geschrieben. Das Deutschlandradio hat mich um ein Interview gebeten. Ich habe diverse, mehr oder weniger erfolgreiche WordPress Plugins und ein Theme gebaut. Ich hab Präsentationen auf Barcamps und Webmontagen gehalten. Ich hatte sogar diverse Anfragen ob ich nicht ein Fach-Buch veröffentlichen will.
Ich kann jedem nur empfehlen, sein eigenes Weblog zu betreiben. Sicherlich gehört auch ein wenig Glück dazu, dass gerade einer der 10 bis 100 Leser dich für einen Artikel oder ein Radio Interview weiter empfiehlt, aber wenn man nur genug Herzblut und Ehrgeiz mit bringt, wird das schon! Auch wenn ich in den letzten Jahren weniger schreibe, mache ich es immer noch gerne und ich werde mich hüten, mein Blog dicht zu machen. Irgendwann werde ich sicherlich wieder mehr Zeit finden und vielleicht schaff ich es ja dann noch ins TV 😉