Ask That God

Ask That God

„Dieses Album fühlt sich definitiv wie eine Wiedergeburt an“, sagt Empire Of The Sun-Sänger und -Gitarrist Luke Steele gegenüber Apple Music. Eine treffende Beschreibung, wenn man bedenkt, dass das australische Elektronik-Duo, das von Nick Littlemore komplettiert wird, einige Jahre zuvor still und leise aufgehört hatte. „Nach der Pandemie fühlte sich alles irgendwie verloren an – das Empire war zu Ende, es war Geschichte“, sagt Steele. „Ich verliess das Schloss, und es war mir egal, ob es überwuchert wird oder Bären einbrechen und meine Gitarren stehlen. Ich bin einfach abgehauen. Nach 20 Jahren Zusammenarbeit war es ein grossartiges Gefühl, einfach zu gehen. Ich brauchte das alles nicht mehr.“ Steele widmete sich 2022 seinem Soloalbum „Listen To The Water“, während Littlemore sich auf sein Dance-Projekt PNAU konzentrierte. Irgendwann jedoch fanden die beiden Hälften des Duos über Telefonate und „kleine Brotkrumen hier und da“ wieder zueinander. „Du beginnst zu erkennen, was das Spezielle daran war, was das Besondere an deiner Freundschaft war, wie du Musik machst und was das für die Welt bedeutet“, sagt Steele. Die Jahre der Trennung haben ihnen eine neue Perspektive auf ihre kreativen Ziele eröffnet. „Wir sind jetzt viel weiser. Wir haben den weltweiten Erfolg und den ganzen Stress mit dem Versuch, den Hit [‚Walking On a Dream‘] zu wiederholen, hinter uns. Ich glaube, all die Irrungen und Wirrungen sind Geschichte und wir verstehen jetzt, was passiert ist, wie die Band auseinanderbrach und sich irgendwie aufgelöst und verformt hat. Wir fühlen uns nach der Pandemie wie neu geboren. Wir sind wieder da.“ Obwohl die Arbeiten an „Ask That God“ bereits 2022 begannen, haben Empire Of The Sun einige der Songs neu aufgenommen, an denen sie seit der Veröffentlichung des Vorgängers „Two Vines“ von 2016 gearbeitet hatten. Die abschliessenden Tracks „Rhapsodize“ und „Friends I Know“ stammen aus einigen Sessions in Tokio im Jahr 2017: „Es sollte ein ganzes Techno-Tokio-Album werden, das wir aber verworfen haben.“ „Music On The Radio“ ist von 2016, während „Revolve“ auf die „Two Vines“-Sessions zurückgeht, als sie mit Wendy Melvoin von Prince & The Revolution zusammenarbeiteten. Das Endergebnis kommt dem kosmischen Indie-Pop der Band sehr nahe, enthält aber auch Elemente des britischen 1980er-Synthiepop („The Feeling You Get“) und Disco („Music On The Radio“). Hier stellt Steele einige der wichtigsten Tracks von „Ask That God“ vor, einem Albumtitel als Anspielung darauf, dass jeder Mensch eine andere Instanz hat, die ihn leitet – ob spirituell oder auf andere Art. „Changes“ Der Song ist ein Team-up mit den schwedischen Singer-Songwritern Vincent Pontare und Salem Al Fakir [Madonna, Katy Perry]. Es war klar, dass das nach so vielen Mondzyklen mit Empire Of The Sun einmal passieren würde. Wir entwickeln uns buchstäblich in eine neue Phase hinein. Und es klingt einfach wie ein Empire-Comeback. Es musste der erste Track sein. „Cherry Blossom“ Ich war in Stockholm und wir schrieben mit Fat Max [Gsus, alias der schwedische Musiker Max Grahn], der einer von Max Martins Songwriter:innen ist. Das Erste, was er zu mir sagte, war: „All diese verdammten Christ:innen wollen die Menschen in den Himmel schicken. Warum bekommen sie den Himmel nicht in den Menschen?“ Das hat mich ein bisschen nachdenklich gemacht. Und so ist das Thema des Songs entstanden. Es geht darum, das Paradies zu erkennen, das vor unseren Augen liegt, und den Himmel in die Menschen zu bringen, statt Zeit damit zu vergeuden, die Menschen in den Himmel zu bringen. „Music On The Radio“ Das ist so ein hipper Jam, den Nick Littlemore da eingebracht hat, und er hat diese typische kryptische Lyrik, die so cool ist. Es ist eine Art Rave für den Underground, und ich habe mich sofort in den Song verliebt. Ich habe die Vocals in zwei Tagen aufgenommen. Es ist ein ziemlich zackiger Song. „The Feeling You Get“ Ich lebe in einem kleinen Fischerort und ging zu einer Open-Mic-Nacht. Andrew Fagan von [der neuseeländischen Band] The Mockers war als Freiheitsstatue verkleidet und hatte eine mit Wasser gefüllte Sprühflasche dabei. Er lief herum und besprühte alle mit den Worten: „Das ist das heilige Wasser.“ Er stand auf und sang ein paar Songs. Er war so betrunken, dass er immer wieder in den Verstärker fiel, stand aber wieder auf. Am nächsten Tag habe ich „The Feeling You Get“ geschrieben – beeinflusst von diesem Erlebnis. Manchmal weiss man nicht, was man tut, warum man etwas tut, warum man etwas tun sollte oder warum man etwas nicht tut – aber man tut es. Es ist einfach nur das Gefühl, das man eben hat. „Happy Like You“ Was für ein schönes Lied. Du weisst Freude wirklich zu schätzen, wenn du eine massive Depression durchgemacht hast. Nachdem ich in Amerika gelebt habe, schätze ich den Frieden jetzt sehr. Wenn man solche Depressionen erlebt und eine Person lächeln sieht, bricht einem das Herz. Du denkst: „Ich möchte mich auch so fühlen, ohne diese schwere Last auf meinen Schultern.“ „Revolve“ Als ich Los Angeles verliess und wieder zurückkam, spürte ich, wie die ganze Stadt wackelte und der Boden bebte, und mir wurde klar: „Ich bin nicht mehr dazu bestimmt, hier zu leben.“ Das ist ganz offensichtlich. „Ask That God“ Einer unserer grössten Fans in den sozialen Medien hatte uns zu jedem einzelnen Post eine Nachricht geschickt. Sie kam in die Klinik, weil sie krank war, und starb dort. Das war ein echter Schock. Zu der Zeit waren wir im Studio und schrieben einen Song namens „Eternal“. Aber der Text zu „Ask That God“ entstand ungefähr in dieser Nacht. „Rhapsodize“ Wir waren schon immer von den japanischen Spielzeugen fasziniert und davon, dass sie ein Eigenleben haben. Der Erzähler [André Sogliuzzo von „Avatar – Der Herr der Elemente“] sagt dem Roboter Wörter und bringt ihm Sprachen bei. Dann fängt er an, die verschiedenen Tiere, die Gott geschaffen hat, durchzugehen, und man hört, wie der Roboter allmählich lernt, sie auszusprechen. „Friends I Know“ „Friends I Know“ wurde aus der Perspektive geschrieben, wie wir spätnachts in diesen kleinen japanischen Bars sitzen. Wir haben den Song schon ewig, und ich habe meinen Sohn dazu gebracht, [diese Zeile am Ende] „Goodnight, my friend, sweet dreams“ („Gute Nacht, mein:e Freund:in, träum schön“) zu singen. Es fühlte sich wie ein schöner Abschluss an, dieses Gefühl, dass alle irgendwie mit dir befreundet sind. Es greift ein wenig das japanische Gefühl auf, das wir mit „Rhapsodize“ einbauen wollten.

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